Rezension
Militarwörterbuch
Slowenisch-Deutsch (Wehrrecht und Innerer Dienst) / Vojaški slovar,
Slovensko-Nemški (Vojaško pravo in Notranja služba)
Landesverteidigungsakademie/Sprachinstitut
des Bundesheeres, 2003,
ISBN 3-901328-83-1
Militarwörterbuch Slowenisch-Deutsch (Infanterie) /
Vojaški slovar, Slovensko-Nemški (Pehota),
Landesverteidigungsakademie/Sprachinstitut
des Bundesheeres, 2005,
ISBN 3-902456-38-8
Die
beiden Wörterbücher sind
eine Sonderpublikation der Landesverteidigungs- akademie Wien und
stellen
ein erfreuliches Resultat mehrjähriger Zusammenarbeit zwischen der
Landesverteidigungsakademie bzw. dem Sprachinstitut des Bundesheeres
und dem Militärischen Ausbildungszentrum bzw. Militärischen
Fremdsprachenschule der Slowenischen Streitkräfte. Die beiden,
bislang leider nur als Paperback vorhandenen
Fachwörterbücher, bieten mit ihren 2000
Wörterbucheinträgen und 14.000 Kollokationen auf je rund 200
Seiten ein handliches und praxisgerechtes Nachschlagwerk für alle,
die sich der Militärsprache bedienen, sei es beruflich im
Militärwesen oder im Bildungswesen, wobei man sich den Kreis der
interessierten Benutzer dieses Sachbuches aus den Reihen der Rechts-,
Politik-, und Geschichtswissenschaftler auch viel breiter vorstellen
kann. Die beiden Wörterbücher sind thematisch auf
Themenbereiche Wehrrecht und Innerer Dienst – erster Band aus dem
Erscheinungsjahr 2003 und Infanterie – zweiter Band mit der
Erscheinungsangabe 2005 geteilt. Erfreulicherweise haben die
Herausgeber nach der Bearbeitung weiterer Themenbereiche eine
Zusammenführung einzelner Bände zu einem „Allgemeinen
Militärwörterbuch“ angekündigt.
Die bedeutungstragende Lexik für das Wörterbuch würde,
wie die Verfasser im Vorwort angeben, mit der
computerunterstützten quantitativen Methode aus den relevanten
Quellen ausgewählt und nach den Kriterien der Vollzähligkeit
und Nachvollziehbarkeit bewertet bzw. bearbeitet. Relevant wären
dabei auch der schriftsprachliche Standard und der Informationswert der
Einträge. Jeder Wörterbucheintrag sei belegt, die
Grundbedeutungen seien aus Standardwörter- büchern entnommen,
anschließend mit militärischen Zusatzbedeutungen versehen
und mit den häufigsten Kollokationen angereichert. Hinweise auf
weitere Fachgebiete fehlen auch nicht.
In der Einführung werden standardmäßig noch
Abkürzungen und Zeichen, sowie Benutzerhinweise angegeben. Beides
ist übersichtlich und ermöglicht eine problemlose Einsicht in
die Logik und Beschaffenheit des Werkes.
Die ersten slowenisch – deutschen Teil-Wörterbücher sind also
da und gesellen sich verwand angelegten Wörterbüchern an, die
in diesem Jahrzehnt deutschsprachige Militärterminologie quer
durch Mitteleuropa mit den slawischen Nachbarsprachen verbindet. Es
liegen inzwischen moderne Entsprechungen in der tschechischen,
ungarischen und kroatischen Ausführung, wenn wir zeitlich und
räumlich weitergelegene Werke außer Acht lassen.
Die beiden Werke stellen eine große lexikalische und sprachliche
Anreicherung unseres slowenisch-deutschen Standardwörterbuchs dar,
die ersichtlich wird, wenn wir einzelne Stichwörter in allen drei
Nachschlagwerken vergleichen. Während sich Debenjak z.B. unter dem
Stichwort orožje 1
(Waffe) verständlicherweise darauf begrenzt, Synonyme, ca.
fünfundzwanzig häufigste Wortzusammensetzungen und ein
Paar Syntagmen anzuführen, kann sich das Wehrrecht/Innerer Dienst-
Wörterbuch leisten, eine sehr differenzierte Auswahl von
Kollokationen aufzulisten, die auf den ersten Blick davon zeugen, dass
die Verfasser von der militärischen Praxis ausgegangen sind.
Engste Zusammenarbeit mit Fachkräften ist Ausgangspunkt der
lexikalischen Zusammenstellung einzelner Stichwörter gewesen, dass
ist nicht zu verbergen und wohl die größte Qualität des
Werkes. „Was braucht unser Militärfachmann?“ muss dabei die
Leitungsfrage gewesen sein. So sind nebeneinander Syntagmen
aufgelistet, die nicht einer grammatikalischen Systematik folgen,
sondern pragmatischen Begründungen, die einem Laien unersichtlich
sind. Beim Vergleich desselben Stichwortes in beiden
Militärwörterbüchern stellt man aber auch fest, dass
z.B. das oben ausgewählte Stichwort orožje
(Waffe) sehr unterschiedlich bearbeitet wurde. Einige Kollokationen
findet man in beiden, andere wieder nicht. Nicht immer ist ersichtlich,
wieso die eine oder die andere da oder dort fehlt, bzw. angeführt
wird. Als Beispiel führe ich eine von den Eintragungen: hladno
orožje – Hieb- oder Stichwaffen an. Wir finden die Einträge
im Wehrrecht/Innerer Dienst- Wörterbuch, der Infanterist findet es
in seinem Wörterbuch dagegen nicht. Am liebsten hätte ich als
Benutzer eine nicht ausschließende Liste der Einträge. Es
zeigt sich, dass der Benutzer beide Werke gleichsam nachschlagen und
eventuell zwei Stichworte durchgehen muss, wenn er das Wortangebot auch
restlos benutzen will und den gesuchten Ausdruck im ersten nicht
findet. Wir hoffen, dass die Autoren und Herausgeber das hier so
erfolgreich angelegte Werk so schnell wie möglich zu einem
einheitlichen Werk abrunden mögen. Mit dem einheitlichen
Militärwörterbuch wird sich die Unhandlichkeit
erübrigen. Was wir erwarten können, ist ein lobenswert
präzises, ausführliches und praxisgerechtes Nachschlagwerk,
das auf dem Schreibtisch oder in der Tasche vieler Fachleute
bereitgehalten wird.
Am Ende möchte ich gerne noch eine Bemerkung hinsichtlich meiner
Unterrichtspraxis machen. Als Sprachlehrer an der Fakultät
für Gesellschaftswissenschaften habe ich jahrelang mit Studenten
der Wehrwissenschaft sehr gerne gearbeitet. Uns hat immer ein solches
Nachschlagwerk gefehlt. Jetzt haben wir es endlich, nehmen es auch
gerne zur Hand, der Lehrstuhl hat aber inzwischen Deutsch aus seinem
Curriculum gestrichen. Schade. Damit ließe sich sehr gut arbeiten!
Matej
Šetinc
Fakultät
für
Gesellschaftswissenschaften
Universität
Ljubljana
_____
Šetinc, M. (2007).
Militarwörterbuch
Slowenisch-Deutsch (Wehrrecht und Innerer Dienst) / Vojaški slovar,
Slovensko-Nemški (Vojaško pravo in Notranja služba) and
Militarwörterbuch Slowenisch- Deutsch (Infanterie) / Vojaški
slovar, Slovensko-Nemški (Pehota). A review. Scripta Manent, 3(1), 53-55.
© The Author 2007.
Published by SDUTSJ. All rights reserved.
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Scripta Manent 3(1)
Contents
» J. Krajka
Online Lexicological Tools in ESP – Towards an Approach to Strategy
Training
» A. Curado
Fuentes
Lexical Acquisition
in ESP via Corpus
Tools: Two Case Studies
» I. Kozlova
Studying Pproblem Solving through
Group Discussion
in Chat Rooms
» M. Šetinc
Militarwörterbuch
Slowenisch-Deutsch (Wehrrecht und Innerer Dienst) / Vojaški slovar,
Slovensko-Nemški (Vojaško pravo in Notranja služba) and
Militarwörterbuch
Slowenisch-Deutsch (Infanterie) / Vojaški slovar, Slovensko- Nemški
(Pehota)
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